Zebra-Smart und Volvo-Schnauze
Vorher-Nachher
Du wirst dich zurecht fragen, was Autos in einem Gartenblog verloren haben.
...aber vielleicht kannst du dir schon denken, dass wir uns von unseren Lieblingen nicht wirklich trennen können, sondern sie in irgendeiner Form in unserem Garten verewigen...
Oktober 2015
Trauer war angesagt:
Wir mussten uns schweren Herzens von unserem langjährigen Begleiter trennen. Wir hatten unseren Volvo viele Jahre lang, unsere Kinder sind in diesem Auto großgeworden.
Auf dem Lack befanden sich die Handabdrücke unserer Kinder in allen Größen und Wachstunsstadien.
(Sonnencreme 50+ ist fast wie Fassadenfarbe, und die Abdrücke von eingecremten Händen brannten sich irreversibel in den Lack ein!)
Gerne hätten wir unseren Volvo noch länger gefahren, doch eine zuverlässige Reparatur war einfach nicht mehr möglich.
Die Entscheidung fiel sehr schwer.
Mit einer Trennung konnte ich mich nur abfinden, weil wir beschlossen hatten, einen Teil von unserem geliebten Auto zu behalten.
Für eine künftige Garten-Deko durfte die Schnauze bleiben.
McGyver war gefragt!
Zum Glück geht er gerne mit einer Flex um!
Zack und ab!
Jetzt musste das Ganze aber auch wieder irgendwie zusammenhalten!
Ein Holzgestell musste her...
Wir haben bereits tolle Ideen im Kopf, was wir mit der Volvo-Front anstellen wollen, aber natürlich (wie immer) haben wir noch andere Projekte am Laufen.
So wird das Autoteil erst einmal im Garten gelagert und manchmal noch hin- und hergeschoben.
Aber irgendwann kommt sein Tag der Bestimmung... (ganz sicher!)
2 Wochen später...
Es war ein kleiner Schock:
Unser schöner kleiner Smart Baujahr 1999, ein treuer Freund, der alles mitgemacht hat (es hat sogar ein Riesen-Keinohrhase reingepasst!), bekam im Frühjahr 2015 nochmal seine letzte Chance:
Für ein kleines Vermögen ließen wir den alten Herrn noch einmal komplett überholen, in der Hoffnung, dass wir ihn noch ein paar Jährchen fahren dürfen.
...doch dann spielte eine junge Dame zuviel an ihrem Handy rum und knallte mir völlig ungebremst ins Heck, weil sie nicht gemerkt hatte, dass sich ein Rückstau gebildet hatte...
Dafür bekam ich einen Freiflug im Hubschrauber...
Zum Glück bestätigte sich der Anfangsverdacht nicht, und meine Halswirbelsäule erwies sich als sehr robust.
(Das Grimassenschneiden hat schließlich auch nach wie vor funktioniert...)
Unsere Hauptsorge galt unserem geliebten Auto, denn das war ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Wir hatten keine Hoffnung mehr, Teile für dieses alte Modell in dieser Sonderlackierung zu bekommen.
Bereits ein paar Jahre vorher wurde ein Kotflügel durch Fahrerflucht beschädigt, und da suchten wir bereits ein dreiviertel Jahr nach einem passenden Teil. Schließlich ersteigerten wir einen Kotflügel mit dem gleichen Muster für das Fünffache des regulären Preises.
Reparieren war aussichtslos, aber ein neues Auto kam auch nicht in Frage. Der Restwert unseres Smats betrug noch 400€. Die Gesamtsituation war ein bisschen zum Heulen...
Also musste eine McGyver-Lösung her!
Er fand einen Smart des gleichen Baujahres mit einem Motorschaden.
Auf meinen McGyver ist eben immer Verlass!
Die Metamorphose unseres Smarts
Inzwischen war es November- und dieser November war sehr, sehr kalt.
Die Smart-Teile sind alle aus Kunststoff, der mit den Jahren natürlich auch schon sehr porös geworden ist. Manche Nippel sind bereits abgebrochen- eigentlich ist es ein Wunder, dass alles noch irgendwie zusammenhält.
Allerdings war es viel zu kalt, um die Türverkleidungen auszutauschen, der Kunststoff wäre bei dieser Kälte auf jeden Fall gerissen.
So fuhr ich ein paar Wochen so durch die Gegend, bis mein McGyver einen warmen Raum organisierte, in dem er seinen Smart parken und die Türverkleidungen austauschen konnte.
Auf den Bildern sieht der Smart schöner aus, als er war:
Der schwarze Lack war nicht original, untere Lackschichten (in gelb!) kamen an den Stellen zum Vorschein, an denen der schwarze Lack bereits abgeplatzt war.
An allen Seiten konnte man noch sehen, dass Werbung von einem Nagelstudio aufgeklebt worden war- die Abdrücke der Buchstaben waren im Lack eingebrannt.
Das war wirklich nicht schön anzusehen.
Ich hätte am liebsten große Pril-Blumen aufgeklebt,
ein Smart im Retro-Look hatte mir gut gefallen.
Aber mein Mann McGyver hatte eine bessere Idee:
Wir machen ein Zebra daraus!
Also besorgten wir uns eine Rolle weiße Autofolie.
Zunächst einmal schauten wir uns unzählige Zebra-Fotos ganz genau an.
Es ist schon faszinierend, wie unterschiedlich die Streifen auf so einem Zebra verlaufen und wie sehr sich Zebras generell unterscheiden.
Für den Entwurf musste unsere Papier-Tischdecke herhalten, die wir normalerweise bei unserm jährlichen Bayerisches Weißwurst-Frühstück benutzen. Wir verwarfen unzählige Entwürfe und produzierten viel Müll...
Nun, es hört sich vielleicht einfach an, schwarze Streifen für einen weißen Grund zu entwerfen, doch unsere Spezialaufgabe bestand darin, dass wir weiße Streifen auf ein schwarzes Auto kleben mussten...
Dazu musste die Vorlage spiegelverkehrt auf die Rückseite der Folie übertragen werden.
Nach dem Ausschneiden mussten wir jeden Streifen beschriften, trotzdem entstand ein Riesenchaos...
"Verarbeitungstemperatur für die Folie maximal 8°C", das war ein guter Witz.
Die Temperaturen bewegten sich gerade um den Nullpunkt, ich wollte aber unbedingt fertig werden, auch wenn mir beim Aufkleben fast die Hände abfaulten.
Außerdem wurde es schon sehr früh dunkel, und so schaffte ich nach Feierabend immer nur ganz kleine Etappen.
So fuhr ich etwa 2 Wochen mit einem halbfertigen Auto durch die Gegend, das sich so nach und nach wandelte.
Erst einmal die Fahrerseite...
Die Streifen wurden zunächst mit Tesa fixiert und dann der Reihe nach aufgeklebt.
...jetzt die andere Seite...
Das "Gesicht" machte am meisten Spaß. Das machte unseren Smart richtig lebendig.
Inzwischen wurde es dunkel und eine Baustellenlampe musste her.
Mit dem Heckteil tat ich mir sehr schwer.
Es sollte unbedingt wie ein Zebra-Hinterteil aussehen, und da an einem Zebra die Streifen unterschiedlich dick sind, sollten sie hier feiner verlaufen.
Auf dem Rücken haben alle Zebras einen schwarzen Strich, der bis zum Schwanz verläuft, das sollte man am Smart auch erkennen können.
Die Schwierigkeit lag vor allem darin, die Folie "invers" auszuschneiden; mit einem weißen Auto hätten wir es wesentlich einfacher gehabt...
...wird doch!
Jetzt fehlen nur noch die "Ecken". Die wurden mit den Foloienresten irgendwie aufgefüllt:
Jetzt kann sich der kleine Kerl auf seine alten Tage nochmal richtig sehen lassen!
Uns gefällt er jetzt sogar besser wie vorher.
Und das Lustige ist:
Die Aufkleber halten das Auto eindeutig zusammen!
Der Kunststoff ist bereits an so vielen Stellen leicht gerissen,
dass die Folie die perfekte Lösung für dieses Problem war.
Isser ned schää, der Klääne?
Und was ist die Moral von der Geschichte?
Wenn dir das Leben Zitronen schenkt,
dann besorge dir Salz und Tequilla!
Liebe Grüße von den Laberts
(Übrigens kannst du dir denken, dass wir uns von diesem Auto niemals mehr trennen werden! Selbst wenn er seinen Geist aufgibt, werden wir eine Verwendung für ihn finden- lass dich überraschen!)
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Tilla (Samstag, 10 März 2018 20:50)
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Gustav Sucher (Dienstag, 11 September 2018 07:13)
Das ist eine geniale Idee mit dem Zebra-Effekt. Es sieht toll aus und ist dazu noch ganz einfach, wie man es durch lesen vermuten kann. Super Blog! Danke dafür!
http://www.kolatek.de/sassenberg