Die Serie zum Buch-Teil 6
Werde ich mein Leben noch genießen können?
Ernährung ist für viele ein Reizthema; wenn es ums Essen geht, sind wir alle hochemotional. Wir ernähren uns schon ein ganzes Leben lang auf die eine oder andere Weise, und daran wollen wir nur ungern was ändern. Alleine der Ausdruck „Ernährungsumstellung“ ist mit so vielen negativen Energien behaftet, dass viele sofort dichtmachen. Kaum denken wir an Verzicht, kriegen wir Bammel.
Kalorien sind NICHT die Übeltäter!
Bist du auf mein Buch neugierig geworden?
Würdest du es haben oder vielleicht verschenken wollen?
Das würde mich natürlich sehr stolz machen.
September 2022:
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Die Softcover-ISBN lautet: 978-3-347-69844-4
Das Taschenbuch kostet 15,99€.
Du kannst es auch versandkostenfrei bestellen unter dem Kontaktformular:
Im aktuellen Blog-Artikel (Teil 6) geht es um:
Genuss und Lebensfreude trotz Ernährungsumstellung
Ich stoße oft auf angriffslustiges Verhalten, wenn das Thema auf den Tisch kommt und ich erinnere mich, dass ich früher ganz ähnlich hitzig reagiert habe. Meine eigene Besorgnis bezüglich „gesunder Lebensführung“ war in etwa so:
„Ich werde keinen Genuss mehr im Leben haben.
Ich werde keine Freude und keinen Spaß mehr haben.
Das Leben wird langweilig, ICH werde langweilig.
Ich werde alle meine Freunde verlieren.
Ich werde vielleicht länger leben, aber dafür einsam und unglücklich sterben…“
Als ich begann, dieses Buch zu schreiben, war ich unsicher, wie ich das Thema „Ernährungsumstellung“ überhaupt beginnen soll, ohne meine Leser gleich abzuschrecken. Sobald eine „Veränderung“ zur Sprache kommt, bekommen wir es mit der Angst zu tun, uns fallen alle Lieblingsspeisen ein, die gemütlichen Grillabende, Partys mit tollem Buffet. Allgemeiner großer Aufschrei: „Auf gutes Essen verzichten? Niemals!“
Dabei sind wir uns gar nicht einig, was „gutes Essen“ überhaupt ist. Wir wollen darüber aber auch nicht belehrt werden, denn wir halten gutes Essen für das, was wir gerne essen.
Geschmack ist zwar trainierbar, individuell verschieden und stark von unserer Herkunft abhängig, doch niemand kann sich wirklich vorstellen, dass sich Geschmäcker auch in die Richtung „gesundes Essen“ entwickeln und ändern könnten. Liegt es daran, dass wir so derart starr geprägt worden sind, dass wir andere und neue Möglichkeiten gar nicht in Betracht ziehen wollen?
Eine Erklärung könnte sein: Es geht eigentlich um die Mutterliebe und um stark verankerte Kindeserfahrungen. Dies sind Muster, die im Hintergrund ablaufen. Über die Verbindung zur Mutter sind wir alle angreifbar. Wenn wir unsere Ernährung in Frage stellen, sie radikal ändern wollen, oder zumindest fühlen, dass wir das eigentlich tun müssten, geraten wir in einen unbewussten Konflikt.
Der Bruch mit der gewohnten Ernährungsweise ist immer auch ein gewisser Ablöseprozess von den Eltern. Wenn wir uns heute völlig anders ernähren als damals- kritisieren wir damit rückwirkend unsere Eltern und stellen ihre Kompetenz in Frage. Kein Wunder, dass uns dies gleich in eine ablehnende Haltung bringt.
Prägung ist eine Art der Gehirnwäsche, aber natürlich geschieht das nicht böswillig.
Um es zu erklären, nehme ich Raucher als Beispiel: Der einzige Grund, warum ein Mensch überhaupt anfängt zu rauchen, sind die vielen Raucher, die es bereits gibt. Selbst wenn dich ein Raucher vor dem Rauchen warnt und dir aufzählt, wie ungesund und schlecht das Rauchen ist, so wirst du ihm kaum glauben: „So schlimm kann das alles doch gar nicht sein, sonst würde er doch selbst nicht rauchen. Was ist denn da dran, dass der raucht? Irgendwas Reizvolles muss es doch sein…?“
Beim Essen ist es genauso: Wir bekommen von Anfang an vorgelebt, was der Mensch allgemein so isst: Schnitzel mit Pommes, Marmeladenbrötchen, Gemüseauflauf, Gulasch mit Spätzle oder Pfannkuchen- natürlich ist das für uns „normal“. Wir sehen die Speisekarte eines Restaurants oder das Sortiment im Supermarkt an und denken: „Das kann doch nicht alles schlecht für uns sein, oder? Es kann doch nicht sein, dass all dieses Essen uns in Wirklichkeit krank macht, oder? Was die Mehrheit tut, kann doch nicht falsch sein, oder?“
Oder???
Übrigens waren meine eigenen anfänglichen Bedenken bezüglich der Nahrungsumstellung völlig unbegründet. Auch wenn meine Ernährung so gut wie nichts mehr mit dem Essverhalten, dass ich mein Leben lang an den Tag gelegt habe, zu tun hat, so habe ich heute MEHR Spaß am Leben, MEHR Freude am Essen und MEHR Genuss. Ich fühle mich einfach wohler in meiner Haut. Und dabei werde ich mit Sicherheit länger leben und bis ins Alter gesund sein.
All diese Veränderungen konnte ich gut in mein „altes“ Leben einbauen. Auch wenn ich ein paar verstaubte und lästige Gewohnheiten abgelegt habe, bin ich im Großen und Ganzen geblieben, wie ich bin.
Ich hoffe, das kann dich in dieser Hinsicht etwas beruhigen. Die Angst vor Veränderung ist typisch Mensch: Wir schreien alle nach Veränderung, doch niemand will zuerst bei sich selbst anfangen. Wir suchen gerne Ausreden oder vergleichen uns mit anderen, die auch nichts tun, und schon wird das eigene Vorhaben wieder aufgeschoben.
Bitte lasse dich nicht entmutigen und bleibe auf deinem Weg.
Als nächstes geht es um das WIE. Ich nehme an, dass du dich fragst: „Aber wie soll ich mich denn nun ernähren, wenn ich gesund leben will? Was braucht mein Körper wirklich und was schadet ihm?“
Wie finde ich die geeignete Ernährung für mich?
Ich glaube, einer der Gründe, warum wir schnell aufgeben oder uns erst gar nicht um gesunde Ernährung kümmern, ist die Tatsache, dass wir gar nicht wirklich wissen, wie das überhaupt gehen soll. Es bringt uns ja keiner bei.
Wir machen vieles, von dem wir glauben, das sei „gesund“, und dabei ist das gar nicht so. Noch schlimmer ist, dass wir vieles machen, was uns richtig krank macht, aber so deutlich sagt uns das niemand. Es wimmelt da draußen nur so von Ernährungsmythen, die unserem Körper erheblich schaden können, und diese Märchen finden immer wieder Anhänger.
Bei der Frage, was du denn am besten essen sollst, bist du völlig auf dich alleine gestellt. Je tiefer du gräbst, umso mehr wirst du verzweifeln, denn es gibt eine Fülle von widersprüchlichen Antworten.
Alte, aber falsche Ernährungsweisheiten halten sich immer noch sehr hartnäckig, und leider sorgen die Werbung und der wirtschaftliche Einfluss dafür, dass dies auch so bleibt.
Als meine Kinder klein waren, habe ich die gängige Ernährungspyramide in 3D zusammengebastelt und gut sichtbar in die Küche gestellt. So wollte ich ihnen beibringen, was gesunde Ernährung ist. Dass diese Ernährungspyramide eigentlich ein schlechter Witz ist, wusste ich damals noch nicht. Schon lange wird Druck auf die Politik ausgeübt, dass sie endlich ihre Ernährungsempfehlungen überarbeitet, doch bedauerlicherweise steht hier viel Lobbyarbeit im Wege.
Wir haben leider gelernt, uns von unserem Körper abzuspalten und oberflächlich zu denken und zu handeln. Aber gerade beim Essen ist es wichtig, hineinzuhorchen. Unser Körper zeigt uns ständig, welche Nahrung er für seine Gesundheit und folglich für unser Wohlbefinden braucht. Wir bemerken es nur nicht mehr. Unsere Vorfahren konnten das noch. Wir müssen unbedingt wieder lernen, auf die Signale zu achten, denn nur mit dem richtigen Essen können wir auch wirkliche Sättigung erfahren.
„Satt sein“ bedeutete für mich immer „vollgestopft sein“. Satt war ich also erst, wenn nichts mehr reinging. Hörte ich vorher mit dem Essen aus Vernunftgründen auf, dann immer mit einem leichten Bedauern.
Inzwischen habe ich gelernt, dass es eine ganz andere Sättigung gibt, und das ist ein völlig anderes, ja sogar neues Gefühl, das ich bisher nicht kannte: Ein Gefühl des Sattseins, wenn der KÖRPER signalisiert, dass ER gesättigt ist. Wenn alle Zellen meines Körpers mit einer ausgewogenen Mischung an lebenswichtigen Nährstoffen, Mineralien, Vitaminen, Enzymen, sekundären Pflanzenstoffen und Vitalstoffen aufgefüllt sind, dann habe ich endlich das Zufriedenheitsgefühl, das ich bisher immer beim Essen vermisste.
Auch wenn jede Veränderung anfangs schwer ist, so sollte im Vorfeld wenigstens ein Licht zu sehen sein. Dieses Lichtlein heißt: Wohlgefühl. Wenn dein Körper erlebt, dass er alles hat, was er braucht, dann hast du deine Ernährung gefunden. Sie zeigt sich dadurch, dass du über dieses Thema gar nicht mehr nachdenken musst.
Solange du noch Gelüste auf „verbotene“ oder ungesunde Nahrungsmittel hast und du immer noch Willen und Disziplin aufbringen musst, um deine gewählte Ernährungsweise „durchzuhalten“, bist du noch nicht auf dem richtigen Weg. Entbehrung und Verzicht kann nicht die Lösung sein.
Wenn du eine Weile eine Kostform ausprobiert hast, wird dir dein Körper sehr deutlich sagen, ob er mit dieser Ernährung weitermachen will. Dein Genussempfinden wird sich verändern. Du musst es nur zulassen und auf die Weisheit deines Körpers vertrauen.
Die Psycho-Diät
In den Siebzigern hat das amerikanische Ehepaar Leonard und Lillian Pearson die Psycho-Diät entwickelt.
Die Ansätze finde ich spannend: Bei der Psycho-Diät sollst du bei der Essensauswahl auf dein Gefühl hören und dich mit den Nahrungsmitteln auseinandersetzen.
Dabei wird "summendes" Essen von "winkendem" Essen unterschieden:
Die winkenden Nahrungsmittel versuchen durch Farbe, Verpackung, Geruch, oder Werbung auf sich aufmerksam zu machen. Diese Produkte haben keinerlei Nutzen für unseren Körper, sondern manipulieren unser Verlangen mit ihren äußeren Reizen. Ein schönes Bespiel für "winkendes" Essen ist, wenn du an einer Bäckerei vorbeiläufst, dir der Duft in die Nase weht und du dann total Bock auf eine warme Brezel bekommst. Da hat eine Brezel gewunken. Ich stelle mir das gerne bildlich vor- so eine Brezel, die wild mit den Armen rudert und ruft: "Ich, ich, iiiiich!!!", wie ein Marktschreier auf dem Hamburger Fischmarkt. Die Vorstellung ist wirklich lustig, nebenbei ist dann auch der Bann wieder gebrochen und ich muss die Brezel nicht mehr unbedingt haben.
Summende Lebensmittel sind essentiell. Du findest sie am besten heraus, wenn du mit geschlossenen Augen langsam an einem Buffet entlangläufst und versuchst, sie zu „spüren“. Es fühlt sich an, als summen diese Lebensmittel leise vor sich hin. Das, was deinem Körper guttut, möchtest du dann haben- und das ist niemals der "winkende" Schweinebraten mit Knödeln.
Winkendes Essen ist furchtbar aufdringlich. Es rennt hinter dir her, wie ein Verkäufer auf einem orientalischen Basar oder zupft permanent an deiner Jacke wie ein quengelndes Kleinkind.
Es ist sehr hilfreich, Essen in diese beiden Kategorien einzuteilen, um die winkenden Nahrungsmittel zu entlarven. Ich schaffe es damit oft, diesen „Zauber“ zu brechen. Wenn mir das winkende Essen bewusst wird und ich merke, dass ich mal wieder darauf hereingefallen war, kann ich viel leichter davon lassen.
Natürlich spielt auch die Sucht nach dem falschen Essen eine Rolle, darauf werde ich später noch näher eingehen.
Die Bücher zu der Psycho-Diät werden schon lange nicht mehr aufgelegt und können nur noch über ein Antiquariat ergattert werden. Ein Hit wurde diese Diät nicht wirklich, aber wenigstens hat sie keinen Schaden angerichtet. Ich nehme mal an, das mit dem „Reinspüren“ ist nicht jedermanns Sache gewesen. Was soll man schon dagegen tun, wenn man sich einbildet, Schokolade oder Nudeln haben gesummt?
Fortsetzung folgt...
(siehe unten)
Eine kleine Bitte:
Über Kommentare und Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen. Mein Blog ist noch sehr jung, und da ich keine Werbung mache, dümpelt meine Homepage in den untersten Rängen der Suchmaschinen herum und wird so kaum "gefunden".
Leider haben sich viele Firmen die Themen "Abnehmen", "Gesund essen", "Mit Ernährung heilen", usw. unter den Nagel gerissen, weil sie damit Geld verdienen wollen. Deshalb haben kleine Autoren wie ich nur eine Chance, im Ranking zu steigen, wenn die Artikel oft angeklickt und fleißig kommentiert und geteilt werden. Über jede Art von Unterstützung bin ich dir sehr dankbar :-)
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Herzlich, deine Lina
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muss ich den folgenden Text unter meine Artikel heften, um mich abzusichern:
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Carola (Mittwoch, 20 Juli 2022 10:46)
Dankeschön
Dein Text hat mir sehr gefallen.
Liebe Grüße
Carola