Die Serie zum Buch-Teil 27
Frühstücken wie ein Kaiser?
Was ist denn an diesem Spruch dran?
Über die Essenszeiten gibt es so viele Mythen und Märchen, dass einem schwindlig werden könnte.
Was sollen wir wann essen, und sind 5 Mahlzeiten am Tag empfehlenswert? Was ist Grazing und wie funktioniert die Warrier-Diät?
Kalorien sind NICHT die Übeltäter!
Bist du auf mein Buch neugierig geworden?
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Im aktuellen Blog-Artikel (Teil 27) geht es um:
Was wann essen?
Frühstücken wie ein Kaiser?
Über das Frühstück gibt es so viele Mythen und Märchen, dass einem schwindlig werden könnte. Einer der Sprüche „Morgens essen wie ein Kaiser, mittags wie ein König, abends wie ein Bettler“, klingelt mir noch heute in den Ohren.
Tatsächlich habe ich mich ein halbes Leben daran gehalten und sogar meine Kinder nach diesen Grundsätzen erzogen. Meine große Tochter machte bereitwillig mit, doch meine Kleine weigerte sich morgens strickt, etwas zu essen. Es gab viele unendliche Diskussionen und auch Tränen, doch ich bestand darauf, dass mein Kind vor der Schule etwas isst- weil ich das so nicht anders kannte und für gut hielt.
Was ist denn nun an diesem Spruch dran?
Ich denke an ein klassisches Ernährungsbeispiel: Morgens wie ein Kaiser zu essen, setze ich gleich mit üppig und viel, am besten so brunchmäßig- sofern man die Zeit dazu hat: Brötchen mit wahlweise Marmelade oder Schinken, bestenfalls mit einem Ei dazu, ein Früchtejoghurt und vielleicht noch ein Müsli, ein bisschen Obst ist auch nicht schlecht. Die Realität sieht da oft anders aus, wenn morgens vor der Arbeit die Zeit dafür fehlt. So ist es eher üblich, dass man daheim schnell eine Tasse Kaffee herunter kippt, bevor es zur Arbeit geht. Unterwegs noch schnell ein Croissant oder ein belegtes Brötchen beim Bäcker holen, und das gegen neun Uhr verzehren.
Ein klassisches Mittagessen, sofern man die Möglichkeit hat, besteht aus Fleisch mit Soße und Beilage, etwas Gemüse und Salat. Wer in einer Kantine oder zu Hause so essen kann, darf sich glücklich schätzen. In der Grundschulzeit meiner Kinder legte ich Wert darauf, dass ich pünktlich nach Hause kam, um meinen Kindern „was Anständiges“ zu Mittag zu kochen. Ich hielt das für sehr wichtig- eben wie ich das von meinen Omas gelernt habe.
Abends gibt es dann etwas Einfaches. Das Abendessen beinhaltet so gut wie immer Brot mit Belag, dazu vielleicht etwas Rohkost zum Knabbern.
Dies alles hielt ich in meinem „vorigen“ Leben für die optimale Ernährung, doch inzwischen haben wir ja gelernt, dass wir auf diese Weise kaum brauchbare Nährstoffe zu uns nehmen.
Wir versorgen uns lediglich mit „Brennstoff“ und sorgen dafür, dass unser Blutzuckerspiegel ständig hoch- und runter gejagt wird; mit dem Ergebnis, das ich bereits ausführlich beschrieben habe.
Bevor ich nun aber auflöse, ob man denn nun wie ein Kaiser frühstücken soll, stelle ich dir die Organuhr vor:
Die Organuhr
Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin hat jedes Organ seine Phasen, in denen es besonders leistungsstark bzw. leistungsschwach ist. Unsere Lebensenergie (was „Prana“ für die Inder ist, ist „Qi“ für die Chinesen, die „Qi-nesen“) strömt auf unsichtbaren Leitbahnen (Meridianen) durch unseren Körper. Die Hauptmeridiane sind jeweils einem Organ zugeordnet. Alle zwei Stunden werden ein Meridian und damit ein bestimmtes Organ besonders gut mit Lichtsignalen durchflutet und dadurch mit einem Maximum an Lebensenergie versorgt. Zwölf Stunden später hat das entsprechende Organ dafür seinen Energietiefpunkt.
Diese Arbeits- und Ruhezeiten sind in der Organuhr dargestellt. Wenn wir diese Gegebenheiten respektieren und im Einklang mit dem natürlichen Fluss unserer Lebensenergie leben, können wir unsere Organe bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen und zu unserem eigenen Wohlbefinden beitragen.
Ich werde die Organzeiten kurz vorstellen:
Um 5 bis 7 Uhr schüttet der Körper das Hormon Kortisol aus, das uns langsam weckt. (Dickdarm-Meridian, Yang, Metall-Element). Der Körper kommt in Kraft und in Bewegung. Nun möchte sich der Darm entleeren, um den ganzen Müll loszuwerden, der bei der nächtlichen Reinigungsaktion angefallen ist. Jeder Mensch sollte in dieser Zeit Stuhlgang haben, sonst stimmt etwas nicht. Du kannst die Entgiftungsarbeit des Darms unterstützen, indem du nach dem Aufstehen ein Glas lauwarmes Wasser trinkst.
Zwischen 7 und 9 Uhr (Magen-Meridian, Yang, Erd-Element) läuft die Verdauung an.
Um 9 bis 11 Uhr (Milz-Meridian, YIN, Erd-Element) ist die Bauchspeicheldrüse aktiv, Verdauungssäfte werden produziert. Der Körper ist jetzt sehr widerstandsfähig und die Wundheilung beschleunigt, weil die Milz weiße Blutkörperchen wie am Fließband produziert. Die Körpertemperatur erreicht ihr Maximum. Mit der Erd-Energie ist die geistige Lernfähigkeit jetzt am höchsten – eine gute Tageszeit für Prüfungen.
Um 11 bis 13 Uhr (Herz-Meridian, YIN, Feuer-Element, Kaiserliches Feuer) ist die "Herzenszeit": Das Herzensfeuer sorgt dafür, dass wir Freude am Leben haben. Es ist die Zeit, um sich mit anderen zu einem nährstoffreichen Mittagessen zu treffen, zu kommunizieren und zu lachen. Der Körper tankt für den Rest des Tages neue Energie.
Um 13 bis 15 Uhr ist der Bauch der Chef (Dünndarm-Meridian, Yang, Feuer-Element, kaiserliches Feuer). In der Dünndarmzeit findet die stärkste Nährstoffaufnahme des Körpers statt. Deshalb befindet er sich im Mittagstief; Blut wird für die Verdauung benötigt, der Blutdruck sinkt. Jetzt wäre ein genüssliches Mittagsschläfchen angesagt, es ist auch die ideale Zeit zum Verarbeiten und Reflektieren der gesammelten Tageseindrücke. Unser "Bauchgehirn" im Dünndarm trennt dabei Wichtiges von Unwichtigem.
Um 15 bis 17 Uhr (Blasen-Meridian, Yang, Wasser-Element) ist das Mittagstief überstanden und der Körper kommt wieder auf Hochtouren. Die Harnblase, ein wichtiges Entgiftungsorgan, arbeitet besonders gut, auch das Langzeitgedächtnis hat jetzt seine Hochphase. Blutdruck und Kreislauf erreichen noch einmal ein Maximum. Es ist die beste Zeit für Sport und andere Aktivitäten. Trinke in dieser Zeit viel klares Wasser und ungesüßten Tee, um Altlasten aus dem Körper zu spülen.
Um 17 bis 19 Uhr will der Körper langsam herunterfahren (Nieren-Meridian, Yin, Wasser-Element). Puls und Blutdruck sinken gegen Abend automatisch, obwohl der Organismus noch eine Weile auf Hochtouren läuft. In der Nierenzeit entgiftet der Körper nochmal übers Blut, dann fängt der zweite Stuhlgang an. Kräutertees unterstützen die Niere beim Entgiften.
Um 19 bis 21 Uhr (Pericard-Meridian/Kreislauf, Yin, Feuer-Element, Ministerielles Feuer) stellt sich der Körper auf Ruhe ein; er „schaltet“ vom extrovertierten Modus in den introvertierten um. Blutdruck und Puls werden gedrosselt. Es ist die beste Zeit, das Zusammensein mit der Familie oder Freunden zu genießen. In der TCM ist diese Phase dem Perikard zugeordnet, der bindegewebsartigen Hülle, die unser Herz umschließt. Für die alten Chinesen war das Perikard der Beschützer der Herzenergie. Ist das Perikard stark, sind Körper und Seele stimmig und im Einklang.
Um 21 bis 23 Uhr dürfen die Gedanken fließen. (Dreifacher Erwärmer-Meridian, Yang, Feuer-Element, Ministerielles Feuer). Der Dreifache Erwärmer ist der westlichen Anatomie unbekannt. Er ist kein Organ, sondern bezieht sich auf Brustkorb, Bauchhöhle und Schamgegend. Der dreifache Erwärmer koordiniert Energiekreisläufe untereinander und ist für das ungehinderte Fließen der Lebensenergie und für die Wärmeregulation zuständig. Jetzt sinken Blutdruck und Puls, und die Verdauungsorgane gehen in die Erholungsphase über. Jetzt ist die ideale Zeit zum Meditieren und Kraftsammeln, zum Entspannen und für die Liebe. Nach 22 Uhr sollten wir spätestens im Bett sein, denn der Vormitternachtsschlaf ist für die Äußerlichkeit und für die Jugendlichkeit ganz essenziell.
Um 23 bis 1 Uhr (Gallenblase-Meridian, Yang, Holz-Element) wird die Kortisol-Ausschüttung heruntergefahren, der Körper beginnt sich zu entspannen. Die Vitalfunktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz und Temperatur werden gesenkt, der Stoffwechsel ist träge. Die Haut beginnt, sich zu regenerieren.
1 bis 3 Uhr ist die „Leberzeit“ (Leber-Meridian, Yin, Holz-Element).
Nun ist die Leistungsfähigkeit auf dem Tiefpunkt. Der Körper braucht Ruhe, denn er ist nun besonders empfindlich. Kälte wird stärker wahrgenommen. Unsere Leber entgiftet gerade auf Hochtouren; sie kann sich nur im Schlaf regenerieren. Es ist gar nicht selten, dass Menschen nach Mitternacht aufwachen und erst nach drei Uhr wieder in den Schlaf finden- dies deutet auf eine überlastete Leber hin. Wenn die Leber sich schindet, erzeugt sie bei ihrer anstrengenden Arbeit so viel Energie, dass sie ihren Besitzer damit aufweckt.
Um 3 bis 5 Uhr heißt es: Tief einatmen, denn die Lunge führt ihren Reinigungsprozess durch (Lungen-Meridian, Yin, Metall-Element). Schlafen bei offenem Fenster ist deshalb sehr empfehlenswert.
Die Nacht ist zum Entgiften da. Den Nachmitternachtsschlaf brauchen wir für die innere Reinigung, die durch Milz, Galle, Leber und Lunge am Ende wieder um 5 Uhr wieder in den Dickdarm übergeht, damit der Körper die Gifte ausscheidet, die er in der Nacht zum Auslösen gebracht hat.
Bei alledem sollten wir übrigens die Zeitumstellung im Auge behalten und uns nach der Winterzeit richten.
Was wann essen?
So gesehen scheinen die Sprüche: "Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages", oder „Iss morgens wie ein Kaiser …“, mit der Organuhr übereinzustimmen und folglich richtig zu sein. Zumindest, wenn wir das konventionelle Essen betrachten.
Ab 9 Uhr ist unser Magen am aktivsten, also immer schön rein damit… Es heißt ja so schön, nach der Nacht seien die Akkus leer und sollten durch ein reichhaltiges Frühstück wieder aufgefüllt werden. Sportler, die ständig ihren „Glykogenspeicher“ im Blick haben, behaupten, ein paar Kohlenhydrate würden helfen, „den Tag besser zu überstehen“.
Laut TCM-Lehre sollten wir schon morgens warm essen, am besten einen Hirsebrei mit Zimt und gedämpftem Obst, Porridge oder Grießbrei. Nach einer warmen Morgenmahlzeit sollten wir uns voller Energie fühlen. Auch im Ayurveda wird ein warmes Frühstück empfohlen, um das Verdauungsfeuer Agni anzufachen. Die Inder machen aus ihrem Agni fast eine eigene Religion, deshalb empfehlen sie vorwiegend warmes Essen (sofern du kein Pitta-/Feuer-Typ bist) und finden daher Rohkost generell nicht so prickelnd.
Die Theorien gehen noch weiter: So üppig, wie der Tisch in der Frühe gedeckt sein darf, so spartanisch sollte das Abendessen ausfallen. Natürlich liegt der Fokus bei den meisten Mythen im leidlichen Abnehmen und folglich an der Kalorienzufuhr. Logisch, dass man sich zwischen der ganzen Völlerei dann auch mal ein bisschen bremsen sollte.
Es heißt auch, je später der Tag, desto eher würde der Körper Nahrung als Fett einlagern. Welche Art der Nahrung damit gemeint ist, bleibt offen. Bei den „Experten“ spielen die Verarbeitung und Qualität der Speisen keine Rolle, denn sie interessieren sich lediglich für die Brennstoffe; dieses leidliche Thema haben wir ja bereits im ersten Teil dieses Buches beerdigt.
Dass es besonders ungesund ist, nachts den Kühlschrank zu plündern, versteht sich von selbst. Sogar jemand, der die Organuhr nicht kennt, kann sich vorstellen, dass eine nächtliche Fressorgie die innere Uhr völlig aus dem Gleichgewicht bringt.
Es stimmt zwar, dass am Abend der Mensch die geringste Verdauungsenergie hat. Dass er aus diesem Grunde nur ein leichtes Abendessen einnehmen sollte, gilt aber vor allem dann, wenn er sich, wie in meinen Beispielen gezeigt, tagsüber bereits mit schwerem, wertlosem Essen vollgestopft hat.
Die Inder und Chinesen bevorzugen bereits früh morgens ein deftiges Essen, und grundsätzlich wird in China und Indien viel frittiert und sonst fast alles gekocht. Völlig klar, dass dem Körper mit dieser denaturierten und schwer verdaulichen Nahrung abends die Puste ausgeht. In solchen Fällen ist es natürlich sinnvoll, dem Verdauungstrakt eine verdiente Pause von seiner anstrengenden Arbeit zu gönnen.
Wir haben jedoch die rote Pille geschluckt (du erinnerst dich an den Teil 9 dieser Serie?) und wissen deshalb, dass denaturiertes Essen, egal in welcher Form, den Körper belastet, statt zu stärken. Unter diesem Gesichtspunkt können wir die Organzeiten besser nutzen.
Die Frage ist außerdem: Wer hat denn früh am Morgen schon einen Bärenhunger?
Ich komme morgens erst langsam in Schwung; ein Chronobiologe würde mich wohl eine "Eule" nennen. Wenn du eine "Lerche" bist, könnte dies bei dir anders aussehen. Wenn ich am Wochenende anders frühstücke und mich mit einer riesigen Mahlzeit überfrachte, werde ich eher müde als fit. Als ich aufhörte, mich unter der Woche so früh zu einem Frühstück zu zwingen, merkte ich recht schnell, dass es eine Wohltat ist, wenn ich meinen Körper morgens in Ruhe lasse. Inzwischen frühstücke ich erst, wenn ich richtig Lust darauf habe, und das ist selten vor 10 Uhr. (Ich habe das Glück, dann frühstücken zu können, wann ich Hunger habe und bin sehr dankbar über meine flexible Arbeitszeit).
Rohkost ist tagsüber optimal
Rohkost kann in den Vormittags- und Mittagsstunden am bestmöglichsten verwertet werden, deshalb ist ein vor Vitalstoffen strotzendes, lebendiges Frühstück und Mittagessen optimal. Morgens und tagsüber brauchen wir schließlich die meiste Energie zum Arbeiten oder für Schule und Studium.
Mit Rohkost kann ich den ganzen Tag über leistungsfähig bleiben. Selbst das „Mittagstief“ in der Dünndarmzeit spüre ich kaum. Als ich früher ein warmes Mittagessen zu mir nahm, war ich danach hundemüde und meine Glieder schwer wie Blei.
Warum, wissen wir bereits, denn das hängt nicht nur mit der Organuhr zusammen. Vor allem die Verdauungsleukozytose macht uns müde: Gekochte Nahrung wird von dem Körper als schädlich angesehen, deshalb aktiviert er das Immunsystem. Es wird eine „Entzündung“ angefacht, die sich gegen das Fremde richtet, und das ist anstrengend.
Leider halten wir diese Nachmittagsmüdigkeit für „normal“, und wir peitschen deshalb unseren geschundenen Organismus gerne mit einem Kaffee brutal wieder hoch. So sollte man mit seinem besten Freund wirklich nicht umgehen.
Für viele Rohköstler gilt „Raw till two“, das bedeutet, dass der Körper spätestens in der Dünndarmzeit mit all den wichtigen Nährstoffen- und Vitalstoffen (die Brennstoffe sind dabei völlig unwichtig) versorgt sein sollte. Am Nachmittag, wenn der Körper seine Kraft hat und alle Organe hochgefahren sind, kann er sein Essen am besten verwerten und in aller Ruhe die Mikronährstoffe in die Zellen bringen.
Es gibt es auch Kritiker, die Pflanzenkost als Hauptgericht nicht empfehlen, weil der Hunger schneller zurückkehren und der Körper nach einer neuen Mahlzeit verlangen würde. Na und? Ist doch logisch: Obst bleibt nur etwa eine halbe Stunde im Magen und Gemüse maximal zwei Stunden, denaturierte Kost jedoch wesentlich länger. Außerdem ist Hunger nicht gleich Hunger.
Mein „Hunger“, der sich nach einer Rohkostmahlzeit einstellt, ist ein völlig anderer, wie wenn ich wertloses Zeug gegessen habe. Der Blutzuckerspiegel und Kreislauf ist im optimalen Bereich und ich bin weder müde noch schlapp, nicht einmal schlecht gelaunt. Ein gesunder Hunger fühlt sich sogar angenehm an. Dieses Gefühl stachelt mich an, und ich bin in dieser Zeit am leistungsfähigsten. Auch das ist logisch, denn so sollte es ja eigentlich sein: Ein wildes Tier oder ein Naturmensch muss doch vor Kraft strotzen, wenn er Hunger hat, damit er beste Voraussetzungen hat, seine Nahrung zu beschaffen. Es macht fast Spaß, einen gesunden Hunger zuzulassen, denn dieses Gefühl ist unvergleichlich.
Abends dann, nach getaner Arbeit, ist mir die Qualität meiner Nahrung nicht mehr so wichtig. Jetzt ist Entspannung angesagt, und mein Ego hat seine Hochphase. Dann ist es mir auch egal, wenn ich vom Essen müde werde. Deshalb ist mein Motto: „Wenn ich Schrott esse, dann am liebsten abends.“
So oft ich kann, nehme ich mein Abendessen gegen 18 Uhr ein, spätestens aber um 20 Uhr. Das ist das einzige, was manchmal schwerfällt, deshalb lasse ich am Wochenende und auch manchmal an Alltagstagen Ausnahmen gelten.
Nach 20 Uhr wird es mit der Nahrungsaufnahme wieder problematisch, weil der Körper diese Nahrung nicht mehr verdauen kann. Er produziert kaum noch Verdauungssäfte. Der Magen hat zwischen 19 und 21 Uhr sein absolutes Leistungstief, und wenn unverdaute Nahrung durch den Darm wandert, fängt es je nach Zusammensetzung an zu gären oder zu faulen. Wenn Gärfäulnis entsteht, kommen Gifte vom Darm ins Blut. Wer dauerhaft zu spät isst, kann viele Krankheiten auslösen.
Mir ist aufgefallen, dass ich sehr schlecht schlafe, wenn ich spät am Abend große Mahlzeiten esse. Ich nehme an, dass zu spätes Essen den Melatoninhaushalt und damit den Schlafrhythmus durcheinander bringt.
Wenn du deinem Körper also etwas richtig Gutes tun möchtest, solltest du darauf achten, nach 20 Uhr nichts mehr zu essen, damit der Körper in Ruhe entgiften kann. Wenn du ohne Essen bis morgens um 9 Uhr morgens aushältst, dann hat er dafür 13 Stunden Zeit, und die solltest du ihm mindestens gönnen.
Allerdings hält die innere Uhr auch ein bisschen was aus. Einmal in der Woche ein Ausreißer macht wohl nichts. Außerdem passt sich je nachdem, wie wir erzogen worden sind, die Organuhr an. Die Franzosen essen zum Beispiel wesentlich später, und auch in sehr heißen Regionen, in denen nach dem Mittagessen Siesta gehalten wird, ist der Rhythmus abgewandelt. Die Organuhr soll als Anhaltspunkt dienen und kein starre Regel sein.
Warrier-Diät
Die „Warrier-Diät“ von Ori Hofmekler ist hauptsächlich beliebt bei Sportlern und Menschen, die abnehmen wollen. Doch neben dem Schlankheits- und Fitnessaspekt geht es bei dieser Diät (besser: diesem Lebensstil) um einen weiteren wichtigen Punkt: Intermittierendes Fasten (Intervallfasten) liegt gerade voll im Trend. Ein sehr positiver Trend, wie ich später noch erklären werde. Die Warrior-Diät ist eine radikale Form, bei der du innerhalb eines vierstündigen Fensters am Abend essen darfst. In den anderen 20 Stunden wird gefastet. Sie orientiert sich dabei am Ernährungsverhalten der Menschen in der Steinzeit. Dort hatten die Menschen weder Frühstück noch Mittagessen, weil sie sich erst mal ihr Essen durch Jagen oder Sammeln heranschaffen mussten. Zusätzlich zu der mangelnden Essenzufuhr in der ersten Tageshälfte waren die Menschen in hoher körperlicher Aktivität. Am Abend wurde dann die Beute aufgeteilt und gegessen, bis jeder satt war. Dann war Chillen angesagt.
Im antiken Griechenland, das gesunde und athletische Körper glühend verehrte, war bekannt, dass der Mensch nicht dreimal am Tag eine große Mahlzeit essen sollte. Die kräftigen Krieger Spartas hatten ähnliche Ernährungsrhythmen wie die Steinzeitmenschen: Eine leicht verdauliche und gleichzeitig vitalstoffreiche Rohkost gab ihnen tagsüber genug Kraft. Wenn der Körper tagsüber nicht durch einen vollen Bauch belastet ist, bleibt das Verdauungsfeuer bis zum Abend kraftvoll. Abends, nach getaner Arbeit, wurde dann mit richtig großem Hunger zugeschlagen.
„Grazing“
Doch nicht nur die Essenszeiten, sondern auch die Menge der Nahrung ist entscheidend. Was in den Industrienationen immer weiter zunimmt, ist das sogenannte „Grasen“: Wir schieben uns ständig etwas in den Mund; kein Wunder, wir sind ja von winkendem Essen umgeben. Jahrelang rieten Ernährungsexperten sogar, fünf kleine Mahlzeiten statt drei größere zu essen. Glücklicherweise ist dies wieder vom Tisch. Was bei so einer Vorgehensweise mit unserem Blutzuckerspiegel geschieht, weißt du ja inzwischen.
„Grazing“ war für eine Weile in Amerika ein Diät-Hit: Sieben (!) kleine Mahlzeiten sollten über den Tag verteilt eingenommen werden. Wissenschaftler wollen nachgewiesen haben, dass der menschliche Körper bei vielen kleinen Portionen mehr Kalorien verbrennt und Fettpfunde dadurch wie von selbst schmelzen. Mahlzeit. Das schlimmste, was du deinem Körper antun kannst, ist permanent zu essen. Grazing soll das Fressverhalten der Weidetiere imitieren, was meiner Meinung nach der menschlichen Gesundheit schadet und wertvolle Lebensjahre kostet.
Drei Mahlzeiten pro Tag sollten es höchstens sein. Magen, Galle, Bauchspeicheldrüse und Darm benötigen die ruhige Zeit dazwischen, um nacheinander das Verspeiste zu verarbeiten. Das Verdauungssystem reinigt sich anschließend von selbst, und dies sollte nicht durch Zwischenmalzeiten unterbrochen werden.
Fortsetzung folgt...
(siehe unten)
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muss ich den folgenden Text unter meine Artikel heften, um mich abzusichern:
Der Inhalt dieser Blog-Serie und somit dieses Buches wurde mit größter Sorgfalt erstellt und überprüft. Ich kann jedoch für die Vollständigkeit, die Aktualität und die Richtigkeit der Inhalte keine Garantie und Gewähr übernehmen. Der Inhalt dieses Buches und der Blog-Serie repräsentiert meine persönlichen Erfahrungen und Meinungen und dient nur dem Unterhaltungszweck. Der Inhalt darf nicht mit medizinischer Hilfe verwechselt werden. Es wird keine juristische Verantwortung für Schäden übernommen, die durch kontraproduktive Ausübung oder Fehler des Anwenders entstehen.
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